Der Wind beschäftigt mich, treibt meine Gedanken um
Halte sie noch immer fest umschlungen
Fast vollständig von ihnen durchdrungen
Sie loszulassen ist mir noch nie so richtig gelungen
Hab meine Dämonen aus alter Zeit noch nicht bezwungen
Doch ich sehne mich immer mehr nach einem Luftzug, einem Windstoß
Der mir den Startschuss gibt: 3, 2, 1 und LOS!
Ständig so viel mitzuschleppen, mitzutragen
Ohne auch nur einmal etwas davon abzuladen
Seltsam
Ich habe nie gemerkt, wie ich vermeiden habe mich selbst danach zu fragen
Hab nie gespürt, dass es quälend ist, ermüdend zu ertragen
Zum Glück gibt’s da einen Engel der mich unter dieser Last erblickt
Erschrickt:
«Uff, gerade nochmal gut gegangen, fast erstickt»
Sagt er leise, auf eine sanfte wohlwollende Weise
Er mustert mich und deutet auf die Päckchen die ich trage
Und bevor ich mich besinne, stellt er mir mit großen Augen eine Frage
«Warum um Himmelswillen schleppst du denn so viele Päckchen mit dir mit?»
«Komm, gib mal her
Das ist alles viel zu schwer»
Und tatsächlich hält der kleine Engel nach nur wenigen Griffen einige Päckchen in seinen Händen
Ohne mein Wissen woher
«Man, sind die schwer»
Keucht er unter der Last
«Du hast das Abladen echt jedes Mal verpasst»
Entgegnet der kleine Kerl mir in strengem Ton
Ohne auch nur einen Hauch von Hohn
Im Gegenteil
Sehr lieb schaut er mich an und sagt unter einem Lächeln
«So, jetzt bist du dran»
«Womit?»
Auf meine Frage hin gibt er mir einen sanften Tritt
Und bevor ich mich empören kann
Strahlt er mich triumphierend an
Und deutet stolz auf die vielen Päckchen hin, die nun auf dem Boden liegen
«So, fertig, jetzt kannst du wieder fliegen»
Und so ist mir nichts anderes übriggeblieben
Als Danke zu sagen
Und der Beschluss, öfter mal ein Päckchen abzuladen
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