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Gespenster

Menschen wie du und Momente wie die

Solche Augenblicke vergesse ich nie

Ich sammle sie

 

«Ich bin eigentlich glücklich» musste ich auch dir wieder sagen

Vielleicht sollte ich manche Worte nicht so offen auf der Zunge tragen

Habe dir so viel erzählt und so viel verschwiegen

Wieso bleibe ich am Ende auch neben dir nicht liegen?

Ich sehne mich so sehr nach dem Fliegen

 

Die kühle Nachtluft lockt mich ans Fenster

Die Lichter im Innenhof flackern wie Gespenster

Wie warm das Kopfsteinpflaster scheint

Wie hoch ist es, wie weit?

 

Siehst du sie auch?

Kannst auch du sie sehen, wie sie da unten warten, stehen?

 

Ich muss sie mir von Zeit zu Zeit anschauen

Muss ihnen von Zeit zu Zeit zuhören

Wie sie flüstern, wie sie schweigen

Wie sie mit dem Finger auf mich zeigen

Wie sie sich anschleichen, mich umkreisen

Ich versuche ihnen auszuweichen

 

Aber sie gefallen mir

Sie sind wunderschön anzusehen

Sie sind zu betrachten nicht zu verstehen

Sie scheinen fast zu fliegen, so leicht wie sie gehen

 

Du bist nicht wie die Gespenster

 

Du hältst mich während ich da stehe, am Fenster

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